Bei einer osteopathischen Behandlung wird das gesamte Pferd untersucht: Nach einer Analyse in der Bewegung wird eine manuelle Untersuchung der Gelenke, der Muskeln und des Bindegewebes durchgeführt. Durch verschiedene diagnostische Methoden (Strukturanalyse, Spannungstests, Bewegungsqualität und –quantität, u.v.m.) werden die gestörten Strukturen identifiziert und dann durch manuelle Techniken behandelt, die den gesamten natürlichen Funktionsablauf wiederherstellen.

Der Grundansatz und große Vorteil dieser Diagnostik- und Therapieform ist es, den Körper als Ganzes zu betrachten. Zur Veranschaulichung kann man den Körper mit einem Uhrwerk vergleichen, in dem jedes Rädchen seine Funktion hat. Wenn ein Rädchen nicht mehr richtig funktioniert, funktioniert das ganze System nicht mehr.
Vielleicht kennen Sie selbst das Problem, dass man z. B. ein verletztes Bein hat und durch dessen Schonung irgendwann auch Schmerzen im gesunden Bein und im Rücken bekommt. Durch das ursprüngliche Problem, die Primärläsion, entstehen Folge­er­scheinungen, sogenannte Sekundärläsionen.
Das Selbe kann auch beim Pferd passieren: Es schont eine verletze Struktur und kompensiert dies durch Überbelastung einer anderen. So können auch Verletzungen die schon Jahre zurückliegen heute noch zu gesundheitlichen Einschränkungen führen. Wenn dann aber nur die auffälligste Läsion behandelt wird, bleiben andere, ggf. eben auch die ursächliche, bestehen und das Pferd hat so weiterhin Probleme. Durch die Untersuchung und Behandlung des gesamten Pferdes kann wieder eine normale Funktion im ganzen Körper entstehen.